Freitag, 2. Mai 2008

Faszination Zirkus – Die andere Welt

Schon wenn man in die Nähe der Sechseläuten-Wiese kommt, riecht es nach Zirkus. Kindheitserinnerungen werden wach…
Zusammen mit meiner Schwester begebe ich mich in eine andere Welt. Vor dem Zirkus Knie hat es genügend Verpflegungsstände um noch gemütlich was zu Essen oder Trinken.
Wir gehen ins Zelt, denn schon bald beginnt die Vorstellung.

Das Komikduo „Oropax“ beginnt schon bald mit einer ersten Einlage. Zuvor habe ich oft geteilte Meinungen gehört. Oropax bewege sich oft, fast zu oft, unter der Gürtellinie. Das war gestern Abend überhaupt nicht der Fall. Sie boten immer wieder gelungene Unterhaltung. Mit viel Wortwitz sorgten sie für Lacher. Die zwei Brüder aus Deutschland haben ihr Programm natürlich auch der Schweizer Sprache gewidmet. Witze werden hier keine verraten, sonst ist es ja nicht mehr lustig. Eins sei gesagt: Zirkus ohne Lacher ist wie Belle ohne vue.

Ziemlich am Anfang kam der tschechische Jongleur Mario Berousek. Er ist im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen als schnellster Jongleur der Welt. Wer ihn gesehen hat, glaubt dies sofort. Manchmal glaubt man drehende Scheiben zu sehen, so schnell jongliert er.

Danach kam eine Show am Trapez vom Duo Nostalgia aus Moskau. Wunderschön, kann ich nur sagen. Mit welcher Leichtigkeit sich die zwei am Trapez bewegen ist unglaublich. Denen war kaum anzumerken, welch Kraftaufwand dahinter steckt.
Die hohe Schule im Tango-Rhythmus von Géraldine Knie und ihrem Partner Maycol Errani fand ich selbst nicht so berauschend. Aber das ist Geschmacksache. Ich denke, Pferde-Nummern sind nicht so mein Ding. Auch die Freiheitsdressur von ihrer Mutter Mary-José Knie riss mich nicht mit. Ganz süss war natürlich die Einlage vom kleinen Ivan (7) der schon seine eigenen Aufgaben in der Manege wahrnimmt. Wie es wohl die meisten der Familie Knie im Laufe der Familiengeschichte getan haben.

Die Lasso-Akrobatik der chinesischen Akrobatik-Truppe erinnert irgendwie an Shaolin Mönche. Wahrscheinlich, weil sie alle kahlgeschoren sind und auch ihre Kostüme diesen Touch haben. Auch dies, eine absolut faszinierende Nummer. Was man mit ein paar Seilen so alles anfangen kann, ist unglaublich.

In der darauffolgenden Pause hatten wir Gelegenheit ein Glacé zu holen. Die Stimmung war gut, ich denke den meisten wird es gefallen haben.

Nach der Pause kam wieder einer der vielen Auftritte von Oropax. Wirklich immer lustig.

Danach kam der Luft-Strapate (dieses Wort hab ich noch nie vorher gehört) Anton Belyakov aus Moskau. Wie er sich an diesem Seil, oder besser gesagt zwei Seilen bewegt ist unglaublich.
Meine Schwester neben mir sagte fasziniert: „Ein Engel!“ Die passende Musik dazu von Pink Floyd unterstrich das Ganze noch. Eine der schönsten und beeindrucktesten Nummern des Abends !

Es wurde dunkel und man konnte nur erahnen was jetzt kam. Man sah grosse Schatten beim Eingang zur Manege. Die Elefanten ! Franco Knie zeigte zusammen mit seiner Schwiegertochter Linna Knie-Sun und seinem zweijährigen (!) Enkel Franco Knie jun. eine wunderbare Vorstellung. Als der zweijährige inmitten diesen Elefanten stand, wurde mir bewusst, wie sehr Franco Knie seinen Elefanten vertrauen musste. Wer sonst stellt seinen kleinen Enkel in die Mitte von sechs, oder sieben ausgewachsenen Elefanten?

Eine der weiteren Höhepunkte waren die Fratelli Errani mit den ikarischen Spielen. Der eine der Gebrüder liegt, während er mit den Füssen den anderen jongliert. Welche Kräfte und Genauigkeit vorhanden sein müssen, können wir wohl nicht annähernd erahnen. So steht zum Beispiel der Eine auf den Füssen des Anderen und macht einen Salto. Natürlich landet er auf den Füssen seines Bruders ! (Auch wenn erst nach einem Absturz beim zweiten Versuch..)

Die Handstand Akrobatik der Alexis Brothers war auch sehr speziell. Als sie am Anfang so dastanden, mit speziellem Licht beleuchtet, sahen sie aus wie zwei Bodybuilder. Man sah jede Faser ihrer Muskeln. Welche Beweglichkeit hinter diesen Muskeln steckte, ist so was von unglaublich. Irgendwie haben die zwei ein altes Klischee gebrochen. Viel Muskeln heisst nicht unbeweglich!

Was gefehlt hat, ich aber persönlich überhaupt nicht vermisst habe, ist die ungarische Post von Géraldine Knie. Man hat ja von ihren Stürzen im Vorfeld gehört, und so war es auch nicht verwunderlich, dass sie diese Nummer gestern nicht aufführte.

Was mir aufgefallen ist, ist die perfekt abgestimmte Musikwahl der einzelnen Nummern. Das meiste natürlich gespielt von der zirkuseigenen Band. Kompliment !

Fazit: Fast schade, als nach zweieinhalb Stunden alles fertig war. Dieses eintauchen in eine andere Welt hätte meiner Meinung nach noch lange weitergehen können.

Sogar mein ungeborenes Patenkind hat applaudiert. Echt! Mit der Hand am Bauch meiner Schwester hab ich es gefühlt. Ich hoffe, es war Applaus und nicht Protest, weil es nichts sah….

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Jetzt freu ich mich erst recht auf Montag :-)

rockgöre hat gesagt…

Dann wünsch ich Dir jetzt schon viel Spass !

Metallschaedel hat gesagt…

Das nenne ich eine ausführliche Beschreibung. Respekt.
So, nach dem Eintauchen in die Zirkuswelt geht's zurück zur Arbeit.

Anonym hat gesagt…

Was heisst hier 'ungeborenes Patenkind'? Du hast Dir doch eben gerade eins reingezogen, ein bereits sich auf der Welt befindliches? Machst Du auf Power-Gotti? ;-)

rockgöre hat gesagt…

@schweizer ansichten: Gell, da hab ich mir mal richtig Mühe gegeben... ;-)

@ray: Das bereits vorhandene, das meiner besten Freundin seit der Schulzeit kam im November. Das meiner Schwester im August. Tja, Fulltime Gotti, oder so ? Aber weitere sind nicht zu erwarten..

Metallschaedel hat gesagt…

A propos Kinder.... aber lassen wir das jetzt....es reicht wenn andere immer dumme Fragen stellen.
ciao ciao

rockgöre hat gesagt…

@schweizer ansichten: Aufhören ! Hatte heute morgen schon wieder so ein Gespräch....

Anonym hat gesagt…

@rogerrabbit: kinder? - wo? - wer? - wieviele? - wann? :-)

Metallschaedel hat gesagt…

Nicht ich, das wüsste ich denn. ;-)